Veröffentlicht am 11. Juni 2024 in Technik.
Im Kommen: unterstützend per IoT und KI
Auch wenn von manchem angenommen wird, dass das Thema Heizungswartung von Installateuren nur vorgeschoben ist, um zusätzlich an euch zu verdienen. Ist es nicht. Heizungen, egal ob nach Verbrenner-System (Heizöl, Gas oder Pellets), brauchen Wartung. Auch Wärmepumpen. Ein gutes Intervall ist einmal im Jahr. Machst Du es nicht, riskierst Du z. B. Gewährleistungen, weil Hersteller ihre Garantie an eine Wartung knüpfen, und das aus gutem Grund. Wer nicht warten lässt, schmälert auf Sicht die Heizungseffizienz, riskiert Entwicklungen, die unerkannt bleiben, bis die Heizung dann ggf. streikt. Letztendlich geht es um Garantien, Laufleistungen, Effizienzen und die Lebenszeit der Anlage. Der beste Zeitpunkt dazu ist übrigens im Sommer.
Nicht warten, bis der Arzt kommt
Die Notwendigkeit von Wartung vor Ort bleibt unbestritten und sie wird auch durch nichts ersetzt. Sie erhält aber inzwischen über die zunehmende Digitalisierung eine Unterstützung. Worum geht es? Um das Internet der Dinge (IoT) und um künstliche Intelligenz (KI). Beides zusammen dient dem so genannten „Predictive Maintenance“. Ein zugegeben blöder Anglizismus, der besagt, dass die Wartung und Instandhaltung von Anlagen vorausschauend durchgeführt werden. Es ist ein Trend, aber im Grunde genommen wird es in Zukunft zum Alltag.
In der Praxis sieht das folgendermaßen aus: Ein Server liest und wertet Daten der Anlage aus, die dieser über die Regelung regelmäßig über das Internet an den Server sendet. Umgekehrt befragt der Server die Heizung systematisch.
Blick in die Praxis
Diese Zugangsmöglichkeit erfolgt nicht automatisch. Ihr als Heizkessel- oder Wärmepumpenbesitzer müsst dem Kundendienstzugang immer erst zustimmen und ihn freischalten. Eure Anlage läuft dann in das entsprechende technische Portal eures Heizungsherstellers. Auf dieses haben auch wir Zugriff und so entsteht über den interaktiven Daten- und Informationsaustausch eine ziemlich gute technische Fernüberwachung der jeweiligen Anlage. Das ermöglicht, vorausschauend zu agieren und nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Außerdem kann sehr zielgerichtet dann vor Ort interagiert werden. Auf Sicht kommt das der Lebensdauer der Anlage zugute, es optimiert Wartungs- und Reparaturprozesse und spart Zeit und Geld. „Nebenbei“ können darüber auch Erstinbetriebnahmen über einen gewissen Anfangszeitraum begleitet und, je nach gewonnenen Daten aus der Anfangszeit, ggf. optimiert werden. Künstliche Intelligenz (KI) ist nun auf dem Weg, auch hier vermehrt einzuziehen. Das wird die Fernüberwachungssysteme und die Wartung noch „prädiktiver“ machen.
Hilfreich für alle Anlagen-Störungen können automatisiert an einen Heizungsfachbetrieb oder an den technischen Service des Herstellers übermittelt werden. Für das Handwerk ist in Zeiten voller Auftragsbücher und begrenzter personeller Ressourcen die Digitalisierung hilfreich. Aber genauso auch für euch. Unnötige Serviceeinsätze können vermieden werden und Fehlerquellen lassen sich schneller entdecken, ggf. Ersatzteile sind dann passend schon gleich bei der ersten Anfahrt mit dabei. Manche Probleme bzw. Störungen lassen sich auch online schon beheben. Wendet euch bei weiteren Fragen zu diesem Thema sowie bei allen anderen wie immer gerne an uns.